mërz punkt BERATUNG: Retro
Die Biowelt-Kolumne
Martina Merz über Nachhaltigkeit in der Markenkommunikation
Der Retrotrend ist ungebrochen, nicht nur bei Bio.
Denn Retrodesign löst automatisch schon eins aus: Emotion und Vertrautheit.
Die Preise für alte Autos steigen ins Unermessliche, neue Modelle zitieren alte Designs wie der Beetle.In der Inneneinrichtung wird alt und neu kombiniert, alte Rezepte, Sorten, LPs, Klamotten sind hip. Der Siegeszug der Paletten im Used-Look ist mittlerweile so sehr mainstream, dass Paletten eigens dafür hergestellt und gehandelt werden, weil die echten Alten nicht mehr reichen – Shabbyschick gibt es als Plastikfurnier und Laminatboden.
---------------> Das Video zum Anschauen befindet sich ganz unten <-------------
„Damals als wir noch jung waren, frei und ohne Verantwortung, als wir noch Zeit für die schönen Dinge im Leben hatten...“ Aber auch das Bedüfniss nach Heimat und Herkunft als Gegenbewegung zur Globalisierung und Digitalisierung wird bedient. Retro wirkt irgendwie sympathisch und nah. Modern kombiniert und authentisch können wir diesen internationalen Megatrend im Design wirksam nutzen!
Der Retrotrend schafft es, ähnlich wie der DIY-Trend, uns mit einfachen Mitteln intuitiv über unsere Gefühle und über unseren Bauch anzusprechen. Raus aus dem Kopf, raus aus der Kontrolle, der Verantwortung und dem Stress des hektischen Berufsalltags.
Rein in die Erinnerung, ins Spielerische, in Heimat und Vergangenheit.
Das ist einer Gründe, warum man Retro- oder historisierende Elemente im Design gerade im Food- und Lifestylebereich so gut einsetzen kann. Retro öffnet, bringt uns zum Lächeln, erfreut das Herz und erhöht damit das Begehren am POS.
Diese grafischen Elemente vermitteln aber auch Tradition, regionale Herkunft, Handwerklichkeit von früher, als Produkte und Lebensmittel noch ohne Gentechnik und Chemie erzeugt wurden. Das heißt sie schaffen Vertrauen und lösen im Idealfall sogar multisensorische Erinnerungen aus. Der Duft nach frisch gebackenem Brot oder Omas Apfelkuchen mit Zimt. Funktioniert sofort, oder?
Welche Möglichkeiten es gibt, Retroelemente gestalterisch einzusetzen, wie es gut funktioniert und wann man damit vorsichtig umgehen sollte, das zeigen wir in diesem Video anhand vieler konkreter Beispiele.
Willkommen auf dem Design-Flohmarkt.
**** Weitere Beiträge zu diesem Thema:
http://merzpunkt.blogspot.de/2016/12/der-retrotrend-ist-ungebrochen-nicht.html
http://www.merzpunkt.de/sites/default/files/biowelt_artikel_retro_merzpunkt.pdf
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http://www.merzpunkt.de/presse
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ÜBER DIESE SERIE
Konsequent nachhaltiges Handeln unterscheidet viele Biopioniere und Herstellermarken von Me-Too- und Handelsmarken, die lediglich Bio-Rohstoffe nutzen. „Gelebte Nachhaltigkeit“ ist profilbildend und Alleinstellungsmerkmal vieler Pioniermarken. Doch viel zu selten werden diese Themen in der Kommunikation attraktiv und zeitgemäß genutzt, um engagierte Bio-Konsumenten an die Marke zu binden oder gar zum Umdenken anzuregen. Und damit ist auch die Chance vertan, dem Bio-Fachhandel eine Extraportion Glaubwürdigkeit in die Regale zu stellen.
Wie attraktiv Nachhaltigkeitskommunikation sein kann, zeigen wir regelmäßig in der BIOwelt, auf unserem Blog und hier im Youtube-Video. In jeder Ausgabe widmet sich Martina Merz einem Themenschwerpunkt und präsentiert spannende Beispiele, Inspiration und fachliche Erläuterung der wahrnehmungspsychologischen Mechanismen. Bild, Design, Sprache. Does and Don’ts.